DGB-Mann gegen Daimler

West-Berlin. Die Ansiedlung von Daimler-Benz am Potsdamer Platz hat jetzt auch einen Streit zwischen dem DGB und der SPD ausgelöst. Während der Westberliner DGB-Chef Michael Pagels das Daimler-Projekt bislang verteidigt hatte, fuhr Pagels‘ DGB-Vorstandskollege Horst Jäckel gestern schweres Geschütz gegen den Senat auf. Der Verkauf des Grundstücks für 1.505 Mark stelle eine „Verschleuderung öffentlichen Vermögens“ dar, erklärte Jäckel. Überdies sei es eine „politische Instinktlosigkeit“ des Senats, am Potsdamer Platz „rüstungswirtschaftliche Aktivitäten“ anzusiedeln. Mit dieser Position vertrete er eine „große Minderheit“, erläuterte Jäckel auf taz-Anfrage.

Die Sozialdemokraten reagierten gestern gereizt. Jäckel ergehe sich in „billiger Polemik“, schimpfte der Abgeordnete Klaus Böger in einer Erklärung. Schließlich habe die SPD mit dem Daimler-Projekt die Forderungen von DGB-Chef Pagels „im Detail erfüllt“. Bange Frage des SPD-Manns Böger: „Wer spricht für den DGB Berlin?“

hmt