Die Gurke des Tages: Peter Shilton

DIE

PETER SHILTON

Nichts ersetzt Erfahrung, schon gar nicht im Tor. Bodo Illgner weiß das genau. Der Youngster, 23, steht deshalb voller Demut zwischen den Pfosten, im Finale zum 22.Mal. „Solange ich da nicht noch einiges mehr auf dem Buckel hab'“, sagt er Richtung Aumann, „bin ich nie unumstritten.“

So einer wie der Peter Shilton, der ist von ganz anderem Kaliber. Vierzig Jahre, ein Denkmal (wie 1982 im gleichen Alter Dino Zoff), aufgebaut Spiel um Spiel bis zur stolzen Zahl von 125 Einsätzen für Englands Auswahl. Bei dieser WM hat er Pat Jennings abgelöst, den Nordiren, dessen Weltrekord lange bei 119 stand. Shilton: ruhig, souverän, ohne Fehl‘.

Und dann kommt das Milchgesicht Roberto Baggio daher und klaut ihm den Ball. Hingelegt hat er ihn wie alle Torhüter, um ein wenig Zeit und Überblick zu gewinnen, und dabei im toten Winkel des Rückspiegels die kleine Nummer 15 übersehen. Weg ist die Kugel, und Shilton plumpst um, Baggio fällt, Schillaci wühlt, schiebt rüber ins Abseits, Baggio trickst, haut oben ins Netz: 1:0.

Und Shilton? Wird aufhören bei der Zahl 125, obwohl er zuvor „bis ich fünfzig bin“ spielen wollte und die 200 anpeilen, um die ihn Ray Clemence gebracht hat, lange sein Konkurrent. Jetzt läßt er's, und der Abschied könnte nicht besser sein: Rekordhalter und am Schluß ein Ei im Nest, von dem noch Generationen die Mär weitertragen werden.

So macht man sich unvergessen, Peter, genau so!

-thöm