Jede kann sich selbst evakuieren

■ Bremer Friedensforum beim Innensenator/ „Diktat der Vertraulichkeit“

Zwei Dutzend Mitglieder des Bremer Friedensforums rückten gestern nachmittag Innensenator Peter Sakuth aufs Ressort. Mit einem „Experten-Gespräch“ über das Thema Giftgastransporte durch Bremen mit Pressesprecher Hermann Kleen (hat „Urvertrauen“, daß eine Risikostudie existiert), und dem Fachmann für Seuchenbekämpfung beim Gesundheitsamt und Mitglied bei den Ärzten gegen den Atomkrieg,

Mathias Gruhl („entweder passiert gar nichts oder so viel, daß wir nicht vorbereitet sind“), am Montag abend wollten sie sich nicht zufrieden geben.

Sie forderten den Senator auf, auf ihre Seite überzuwechseln und über eine einstweilige Verfügung den in diesem Monat startenden Transport zu verhindern. Sakuth berief sich auf sein Diktat der Vertraulichkeit, versicherte aber, er habe die Bundesregie

rung aufgefordert, Transportwege und Termine offenzulegen. „Jeder muß entscheiden können, ober er dann wegfährt.“

Für die einstweilige Verfügung suche er Verbündete in Niedersachsen. Sakuth: „Ich bin sicher, daß sich der Bund eines anderen Weges bedienen wird.“

Heute um 17 Uhr demonstrieren die Ärzte gegen den Atomkrieg auf dem Marktplatz in Sachen Giftgas-Transport. bea