Unnötiger Rummel um Rummelsburg?

Ost-Berlin. War der Streit um das Kraftwerk Rummelsburg überflüssig? Vorwürfe des Umweltstadtrats Holger Brandt (SPD) hat die Energieversorgung Berlin AG Nachfolgegesellschaft des Ostberliner Energiekombinats gestern zurückgewiesen. Die Rummelsburger Rauchgasreinigungsanlage (REA) sei keineswegs in einer „Nacht-und-Nebel- Aktion“ in Betrieb genommen worden, erklärte Ludwig Siegel vom Vorstand der Energiegesellschaft auf taz-Anfrage. Vielmehr sei schon seit März geplant gewesen, die Anlage am 10. Juni in Betrieb zu nehmen. Das sei dann nach Abschluß eines mehrmonatigen Probebetriebs schon am 8. Juni geschehen. Die Anlage habe mittlerweile ihre „Funktionsfähigkeit nachgewiesen“, versicherte Siegel. Eigentlich sollte die von dem britischen Hersteller McGee gelieferte REA bereits im April 1989 den Dauerbetrieb aufnehmen. „Viele Mängel“ sowie Ergänzungen, die aufgrund der Erfahrungen mit der ebenfalls problembehafteten McGee -Anlage im niedersächsischen Kraftwerk Buschhaus vorgenommen wurden, hätten dann zu Verzögerungen geführt, räumte der Vorstandsmann ein. Einen weiteren Vorwurf des Umweltstadtrats - die Energiegesellschaft habe die geforderte Gefährdungsanalyse nicht herausgerückt bestätigte Siegel teilweise. Nicht er selbst, sondern der Leiter des Heizkraftwerks Rummelsburg habe die Herausgabe verweigert, weil er zuvor „Rücksprache halten“ wollte. Der Vorstandsmann ist darüber selbst „nicht ganz glücklich“. Denn, so betont er, „ich möchte keinen Streit mit dem Magistrat“. Für Montag ist deshalb eine „Beratung“ zwischen Energiegesellschaft und Umweltbehörde angesetzt.

hmt