„Mallorca - Hautkrebs inbegriffen“

■ Ausstellung der Deutschen Krebsgesellschaft in der Unteren Rathaushalle

Bräune gilt immer noch als Inbegriff von Gesundheit und Lebensfreude. Daran haben auch die Schlagzeilen über den Zusammenhang von Hautkrebs und Sonnenbaden nicht viel geändert. Das ist der Anlaß für den Landesverband Bremen der Deutschen Krebsgesellschaft, mitten in der Urlaubszeit in der Unteren Rathaushalle eine Ausstellung über die Entstehung und Erkennung von Hautkrebs durchzuführen.

Denn Hautkrebs hat, im Frühstadium entdeckt, gute Heilungschancen. Und weil die Haut besser zu beobachten ist als innere Organe, zeigt die Ausstellung viele Beispiele, wie bösartige Hautveränderungen aussehen und wie sie von harmlosen Leberflecken zu unterscheiden sind: rotgerändert, mit zerfließenden Konturen oder dunklen, manchmal blutenden Knötchen. Der Hautkrebs ist die Krebsart mit der höchsten Zuwachsrate: Erkrankten 1962 von 100.000 Menschen gerade zwei daran, sind es heute rund ein Dutzend.

Die Ausstellung widmet sich auch anderen Krebsarten: eine europäische Topographie zeigt mögliche Zusammenhänge zwischen Lebensstilen und Erkrankung: Die weintrinkenden Franzosen befällt häufig Speiseröhrenkrebs, die dicken Engländerinnen haben häufiger Brustkrebs, die Mittelspanier und Portugiesen, weil sie zu wenig Gemüse essen, eher Magenkrebs. Durch den gemeinsamen Genuß von Alkohol und Zigaretten erhöht sich das Krebsrisiko laut Info-Tafel um das Zwanzig- bis Vierzigfache.

Bei Früherkennung - durch Selbstbeobachtung und Vorsorgeuntersuchungen - sind viele Krebsarten heilbar. „Leider“, so Heribert Kaulen, Chefarzt der Urologie der Roland Klinik bei der Eröffnungsrede, „kommen die Patienten im Schnitt erst ein Jahr nachdem sie zum ersten Mal eine Veränderung festgestellt haben.“ Die Ausstellung geht noch bis zum 21. Juli. Von jeweils 10 bis 18 Uhr stehen Fachärzte für Fragen zur Verfügung. bea