piwik no script img

„Bremer“ Albaner weiter auf Irrfahrt

■ Ankunft von 41 Flüchtlingen verschoben / Pannen beim Umsteigen

Umsonst warteten gestern die MitarbeiterInnen des Übergangswohnheims an der Peenemünder Straße in Bremen Lesum: Die 41 AlbanerInnen, die gestern nach wochenlangem Warten in der deutschen Botschaft in Bremen erwartet worden waren, kamen nicht. „Bei der Aufteilung der 3.200 Flüchtlinge in Basel hat es offensichtlich Pannen gegeben“, erklärte die für die vorläufige Unterbringung der Flüchtlinge zuständige Mitarbeiterin beim Arbeiter-Samariter -Bund, Almuth Stöhs, gestern auf Anfrage. In dem allgemeinen Chaos seien die

in Bremen erwarteten AlbanerInnen vermutlich in falsche Züge eingestiegen. Wo die 41 „Bremer“ inzwischen geblieben sind, war den Zuständigen gestern auch nicht klar. Almuth Stöhs: „Wir vermuteten, daß sie sich noch im Übergangslager Friedland oder in der zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge in Nordrheinwestfalen aufhalten.“ Mit ihrer Ankunft in Bremen rechnen die Behörden heute oder morgen.

Vor Kälte zitternd waren die 3.200 Flüchtlinge am Sonntag gegen zwei Uhr morgens nach 50 stündiger Fahrt in Niedersachsen

angekommen. Bei ihrer Ankunft gab es Verwirrung. Erst nach 40 Minuten bekamen die Ankömmlinge eine warme Mahlzeit. Ein kleines Mädchen mußte mit Verdacht auf Gehirnschlag ins Krankenhaus gebracht werden. Sieben der insgesamt 50 Kinder litten an Lungenentzündung und Fieber. Die Albaner waren außerdem nicht darüber informiert worden, daß für sie die Reise schon in Friedland und nicht erst in Hannover zu Ende sei. Die meisten von ihnen schliefen noch erschöpft in den Abteilen, als der Zug hielt.

KS/dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen