Umschulungen

■ Umschulung für Langzeitarbeitslose und ehemalige Suchtmittelabhängige

Zeitungsberichte, die neueste Statistiken über die Zahl der Drogenopfer in Bremen veröffentlichen, sind schon zur Alltäglichkeit geworden. Informiert wird ausführlich über die Organisation des Drogenhandels, die Gefährdung spielender Kinder durch weggeworfene Spritzen und die immer stärker werdende Angst der Bevölkerung, daß auch ihr Stadtteil zum Umschlagplatz des Drogenhandels wird. Das öffentliche Bewußtsein ist aufgrund dieser Informationen sensibilisiert, aber auch verunsichert. Auf diesem Hintergrund ist es für ausstiegswillige ehemalige Suchtmittelabhängige sehr schwer, zurück in ein sogenanntes normales Leben zu finden. Ihre Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt ist offensichtlich: Außer fehlender Qualifikation treffen die BewerberInnen auf massives Mißtrauen und Ängste auf der Arbeitgeberseite. Um hier einen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen und Befürchtungen zu leisten, startet das Berufs-Bildungs-Institut Bremen, GmbH einen Modellversuch, ehemaligen Suchtmittelabhängigen eine qualifizierte kaufmännische Ausbildung anzubieten. Das Angebot richtet sich an alle InteressentInnen, die zwar ein Unwohlsein haben, wieder „die Schulbank zu drücken“, aber neugierig sind, sich mit neuen Technologien, einer Fremdsprache und dem kaufmännischen Bereich auseinanderzusetzen.

Eingangsvoraussetzungen sind:

Hauptschulabschluß und Suchtmittelfreiheit. Es wird in der Durchführung des Projektes überwiegend Kleingruppenarbeit, neueste Lernmethoden und vor allem eine persönliche Betreuung angeboten. Begonnen wird mit einer halbjährigen Berufsvorqualifizierung, um Lerndefizite auszugleichen und jedem individuelle Einstiegsmöglichkeiten zu geben. Die eigentliche Umschulung beginnt im Februar und läuft zwei Jahre mit einem regulären Abschluß vor der Handelskammer.

Das Projekt ist prinzipiell für alle Langzeitarbeitslose offen, um nicht wieder eine erneute Ghettosituation zu schaffen.

Die potentiellen UmschülerInnen sollen in einem überbetrieblichen Übungskontor ausgebildet werden, in dem ihnen ein fundiertes kaufmännisches Fachwissen vermittelt wird.

Ein Betriebspraktikum am Ende der Umschulung soll die Eingliederung in die Berufswelt fördern.

InteressentInnen für unser Projekt sollten sich möglichst schnell beim Berufs-Bildungs-Institut Bremen, GmbH, Frau Kuhr oder Frau Taege, Dölvesstr.8, 2800 HB, Tel.: 4998746, melden.

Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen an :

taz Bremen, Am Dobben 123, 2800 Bremen 1.