Mückenragout und Algensalat

■ Kinder machen Hörspiel: „Die kleine Jule und der Wassermann“

Im Fischernetz an der Wand zappelt allerlei Getier aus der Meeres-Geisterwelt: Kraken, Wale mit riesigen Zähnen, Meerjungfrauen und Quallen. Geistermasken mit leeren Augenhöhlen grinsen vom Fenster herab. In der Mitte des Raumes im Souterrain des Bürgerhauses Weserterrassen wischen eine Gruppe von Kindern und eine Erzieherin eine Pfütze auf.

Die Kinder, siebzehn an der Zahl, die meisten unter zehn Jahre alt, haben gerade Wasser-Geräusche für ihr Hörspiel „Die

kleine Jule und der Wassermann“ aufgenommen. Arbeitsgeräte: Ein Kassettenrekorder, eine Plastikwanne mit Wasser, Stroh

halme, Flaschen und ein handbetriebener Quirl.

Es plätschert, bluppt und gurgelt, ein Nebelhorn ruft heiser,

Fischmäuler schnappen nach Luft. Das ist die Welt, in der die kleine Jule und der Wassermann leben. Die kleine Jule ist ein Seeungeheuer, dessen sehnlichster Wunsch es ist, den Fischerjungen Jonas an Land besuchen zu dürfen. Als sie endlich hundert Jahre alt wird, strickt die Mutter eine Badehose (denn so etwas trägt der Zweibeiner an Land), und Jule steigt aus dem Wasser.

Unterwasserfahrrad

und versunkenes Klavier

Gebannt hören die Kinder zu, wie Hille Wigand, die Organisatorin, aus dem Buch „Die kleine Jule“ weiter vorliest.

Jule findet ein Unterwasserfahrrad, haben sich die Kinder für ihr Hörspiel ausgedacht, und damit fährt sie zur Unterwasserparty des Wassergeistes, der sie per Flaschenpost eingeladen hat. Auf der Party gibt es Mückenragout und Algensalat. Die Unterwassergemeinde spielt dazu auf einem versunkenen Klavier. In Wirklichkeit steht es im Nebenraum und wird von allen Kindern zugleich betätigt, was tatsächlich klingt, als sängen Meeresungeheuer im Chor.

Heute nachmittag soll das Hörspiel fertig werden. Wenn dann noch Zeit ist und das Wetter es erlaubt, wird eine Wasserspaß-Olympiade veranstaltet. Da gibt es Angel-und Staffelspiele und eine Wasser-Grusel-Wanne. Wer kann ertasten, was darin alles schwimmt?

bea