Wenig Power

■ Frauen-Gleichstellungstelle lud ihr „einziges Druckmittel“ Presse ein und blieb dann allgemein

Offenbar gibt es nur wenig Neues. „Alles, was Routine ist, ist erstarrt“, so leitete Frauenbeauftragte Ursula Kerstein gestern ihre Pressekonferenz ein, und stellte den siebten Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsstelle vor. Und weil der Bericht viel Arbeit mache, in seiner Wirkung aber „nicht besonders erfolgreich“ sei und die Tätigkeiten grundsätzlich dieselben geblieben seien, wolle die Gleichstellungsstelle am liebsten nur noch alle zwei Jahre einen Tätigkeitsbericht vorlegen.

Der Bericht selbst lag der Presse gar nicht vor. Frau Kerstein war in Urlaub gewesen und wußte nicht Bescheid. Schnell wurde die Zusammenfassung kopiert. Konkrete Beispiele aus der Arbeit wußte die Institution des Geschlechterkampfes auf Nachfragen kaum zu berichten.

Ihr Hauptschwerpunkt sei die Öffentlichkeitsarbeit, so Ursula Kerstein, denn die sei das einzige Druckmittel der Zentralstelle. Um so verwunderlicher, daß sich die PressevertreterInnen mit allgemeinen Zielvorstellungen, Themenschwerpunkten und der Benennung von Problemfeldern zufriedengeben mußten.

Beate Ramm