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Ein riesiger Ölsee liegt unter New York

New York (dpa/taz) - Ein riesiger Ölsee, der jahrzehntelang aus undichten Tanks und Leitungen gespeist wurde, hat sich unter den Straßen des New Yorker Stadtteils Brooklyn gebildet. Die Menge des ausgelaufenen Öls und Benzins, die das Grundwasser gefährdet und Kläranlagen blockiert, wird auf 65.000 Tonnen geschätzt, Zum Vergleich: Das sind rund 50 Prozent mehr, als der Tanker „Exxon Valdez“ im vergangenen Jahr bei der Öl-Katastrophe in den Gewässern von Alaska verloren hatte.

Nach langen Verhandlungen hat sich jetzt die Firma Mobil -Oil endlich bereit erklärt, das Ölgemisch aus dem Boden zu holen. Mobil gilt als Hauptverursacher des unterirdischen Sees, der sich über die Jahre auf eine Größe von mehr als 20 Hektar vergrößert hat, ohne daß große Anstrengungen unternommen worden wären, die schwarze Brühe zu beseitigen. Der Öl-See liegt größtenteils unter einem Industriegebiet mit zahlreichen Tanks und Pipelines, er erstreckt sich aber auch bis unter ein benachbartes Wohngebiet.

Nach einem Bericht der 'New York Times‘ ist das Öl zu einer ernsten Bedrohung für das Grundwasser geworden. Drei Mal seien Öllachen bereits in eine städtische Kläranlage gelangt, die daraufhin abgeschaltet werden mußte, weil die Bakterien, die das Abwasser reinigen, vernichtet werden. Bei Bauprojekten sickere das Öl in Baugruben. Stellenweise sei seine Konzentration so hoch, daß sich die Gewinnung und Wiederverarbeitung des Altöls lohne.

Die Bereitschaft der Firma Mobil, das Öl mit einem Aufwand von vielen Millionen Dollar wieder aus dem Boden zu holen, wird nicht zuletzt auf die Negativ-Schlagzeilen zurückgeführt, die die US-Ölindustrie in letzter Zeit nach mehreren spektakulären Unfällen und horrenden Gewinnen erfahren hatte.

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