Fallturm läßt Betonbrocken fallen

■ Schäden an der Außenhaut in 92 Meter Höhe / Umkreis abgesperrt

Eher und ganz anders als erwartet machte Bremens neues Wahrzeichen seinem Namen alle Ehre: Aus ungeklärter Ursache hatte sich ein pfundschwerer Betonbrocken in 92 Meter Höhe des Fallturms an der Universität gelöst und ist nachts heruntergefallen. Am nächsten Morgen entdeckten Experten mit dem Fernstecher das Loch in der Außenhaut des spitzen Turms. Der Brocken selber blieb dagegen bis heute verschollen. Da jetzt jedoch auch ein benachbartes Betonteil gleicher Größe zu fallen droht, wurde der Fallturm vorsorglich

im Umkreis von 70 Metern abgesperrt.

„Bauschäden dieser Art sind nicht so ungewöhnlich, beim Fallturm wegen der großen Höhe allerdings besonders gefährlich“, erklärte der Pressesprecher des Bausenators, Paape, gestern die Vorsichtsmaßnahme, von der der Hochschulring allerdings ausgenommen ist.

Schwierig ist nun auch die Sanierung. Es mußte eigens ein 90 Meter hoher Teleskopkran nach Bremen beordert werden, da die Außenseite des Turms bislang nicht direkt zugänglich ist. Der

Einbau eines Fahrkorbs soll nun vorgezogen werden.

Um festzustellen, wer für den Schaden verantwortlich und ob weiterer zu befürchten ist, hat die Materialprüfungsanstalt Proben genommen, deren Analyse Anfang nächster Woche vorliegen soll. Die Arbeiten am Innenausbau des Turms werden nicht behindert. Die feierliche Einweihung ist nach wie vor für den 28. September vorgesehen. Dann wird im Dienste der Schwerelosigkeits-Forschung wieder gefallen - allerdings im Turm und nicht daneben.

Ase