Landesbedürfnisanstalt

■ Wir bleiben frei, und wir wissen, warumK önnen Sie sich ohne Schaudern den Tag ausmalen, an dem Sie auf Ihre geliebte Bremer Landleberwurst verzichten und stattdessen einem Stadtstreich-Aufstrich gleichmäßig auf Ihren Stullen verteilen müßten? Oder den, an dem schlagartig alle Bremerland-Joghurts aus allen Kühlregalen unseres gewesenen Landes verschwinden, um einem surrogatären Stadt-Joghurt Platz zu machen? Nein? Wir auch nicht! Und deshalb gilt: Bremen muß irgendwas mit „Land-“ bleiben!N

icht auszudenken, wenn eines Tages Dutzende frisch degradierter Stadtarbeiter die Speckflaggen einholen und Behörden-Schilder austauschen müßten: „Stadtamt für Verfassungsschutz“. Lächerlich. „Stadtzentrale für politische Bildung“ und erst „Stadtmedienanstalt“ - wenn sich da ein Zugereister reinverirrt, der sucht glatt die Spülung. Und dann erst die Menschen hierzulande! Tausende heimlicher Lebensplanungen schlagartig zerstört. Statt Landesbeauftragter für den Datenschutz oder Staatsrat oder Landtagspräsient könnte man in Bremen höchstens noch Fililalleiter bei Tengelmann, Stadttheater-Direktor oder städtischer Bademeister werden. Nein: Solange der Roland steht, bleibt Bremen frei.

Klaus Schloesser