„Aber der Wind und die See“

„Sehr betroffen hat es mich gemacht, als wir 1951 das erste Mal Gelegenheit hatten, zur Insel zu fahren und nicht an Land durften. Helgoland lag in Licht und Sonne und in all seiner Schönheit, und wir mußten auf dem Dampfer warten und konnten nicht an Land, weil zwei englische Patrouillenboote vor der Insel lagen. Da kamen unsere letzten Börteboote und wie in Panik sprangen wir von der Reling in diese Boote und die Fischer durften uns dann ein Stück um die Insel fahren. Der rot leuchtende Felsen und dieses Nichts, was auf dem Felsen war. Keine Bewegung, kein Haus. Aber der Wind und die See, die Klippe und die Vögel. Die Vögel als erstes lebendiges Zeichen. Aber wir sahen diese Insel und wir glaubten an diese Insel und wir werden immer an sie glauben.“

Mina Borchert zu ihrer ersten Begegnung mit Helgoland nach der Sprengung