Der innerparteiliche Streit in der Alternativen Liste geht weiter

West-Berlin. Die innerparteilichen Streitereien in der Alternativen Liste sind gestern fortgesetzt worden: Zwei Mitglieder des Parteivorstandes, Willi Brüggen und Volker Härtig, distanzierten sich schriftlich von der Ankündigung prominenter Noch- und Ex-ALer, in die Opposition zur Mehrheitslinie der AL zu gehen. Wie berichtet, wurde am Mittwoch ein Brief veröffentlicht, in dem neben anderen Heidi Bischoff-Pflanz und Harald Wolf vom Parteivorstand mitgeteilt hatten, daß sie ihre Arbeit innerhalb der AL drastisch reduzieren würden. In ihrem Schreiben stellen Härtig und Brüggen fest, daß es „zur AL in ihrer heutigen Bündnisbreite keine Alternative“ gebe.

Jegliche Versuche, neue politische Organisationen außerhalb des Spektrums Grüne/AL/Bündnis 90 aufzubauen, seien fatal. Das konzeptionelle Defizit der AL könne nicht durch kraftraubende Organsationsdebatten beantwortet werden. Gerade in „einer so entscheidenden Phase für die künftige Entwicklung Berlins, einer neuen deutschen Republik, für die Demokratie, den Föderalismus sowie dezentrale Entscheidungsstrukturen“ seien zukunftsorientierte Konzepte notwendig. Harald Wolf und Heidi Bischoff-Pflanz wird eine „vorbehaltslose Debatte“ über die von ihnen gesehenen Probleme angeboten, die die Verfasser teilweise teilten. Der Geschäftsführende Ausschuß sei bereit, auch mit den Reformkräften in der PDS eine „offene und kontroverse“ Auseinandersetzung zu führen.

kd