Taumle, Baufinanzierer!

■ Bilder von G.Gass und E.Hückstädt in der Sparkasse

Goldbuchstabig auf Plexi weisen Kundenberatung, private Baufinanzierung und Auslandsabteilung Kunden, Baufinanzierer und Auslandsabteiler in die diskreten Nischen der Sparkasse Am Brill ein. Drüber dräut prächtig Jugendstil. Als wenn das nicht genug wäre, kann sich aber, wer stehenbleibt, auch ergehen an Kunst, die die Sparkasse immer wieder zur Schau stellt. Seit Montag hängen dort „Arbeiten auf Papier“ von Gina Gass und Eberhard Hückstädt. Zwar hat die Sparkasse Geld nicht nur für andere, sondern auch für sich, aber trotzdem hängen die Bilder ein bißchen sehr improvisiert zwischen den Säulen ewigen Sparens und Ausgebens herum - auch noch hinter Glas, schwarz umrohrflort, als sollten sie vom Weg zum Geld nicht zu sehr ablenken. Was schade ist im Falle der aktuellen Gouache-und Aquarell-Arbeiten von Frau Gass und Herrn Hückstädt.

In diesem versteinerten Licht betrachtet, scheinen ihre abweisenden Figuren noch ein Stück abweisender und seine Torsi noch ein bißchen kopfloser. Gina Gass‘ Figuren taumeln zackend und wirken wie von ihren ernsten, sattmatten Farben umwickelt, vielleicht sogar gehalten. Es scheint, als drängte es sie aus den Bildern heraus. Manchmal verirrt sich ein optimistischer, vielleicht türkiser, Hoffnungsschimmer nach rechts oben. Manche von Hückstädts Frauenakten erinnern an klassische Torsi und sind doch verwehte Körper, verschleiert trauriges Fleisch. Baufinanzierern kann das nur gut tun. clak