Schiefes 'Bild‘

'Bild‘ - ein feministisches U-Boot in Sachen Paragraph 218? Der ungeheure Verdacht beschlich uns vergangene Woche. Im Springerblatt wurde nämlich zur Unterstützung einer Unterschriftenaktion für straffreie Abtreibung in Gesamtdeutschland aufgerufen - initiiert von roten, gelben und grünen Politikerinnen (siehe Dokumentation).

Dieses schiefe Bild ist wieder zurechtgerückt: Auf der 'Bild'-Titelseite fanden sich gestern die rührenden Erkenntnisse eines amerikanischen Psychologen: Schon ein kleiner Fötus hat sein „Lieblingsmärchen“ und kann es nach der Geburt wiedererkennen. Dazu gab's ein Foto eines 11wöchigen Embryos mit der Unterzeile: „Beine und Arme sind schon voll ausgebildet.“ 'Hör-Zu'-Herausgeber Peter Bacher, Lieblingskommentator der Springerschen Chefetage für die Rubrik „Jefühl“, schwärmte vom „neu enträtselten Wunder des Lebens“ und überbrachte die Botschaft: „Beim Weg aus der Dunkelheit des Mutterleibes in unsere laute, schrille Welt geht von der Zärtlichkeit, die nur eine Mutter schenken kann, nichts verloren. Deshalb können die Signale der Liebe an das Ungeborene gar nicht früh genug kommen!“

Die Deutsche Bischofskonferenz wird diese 'Bild' -Signale gern hören. Sie hatte sich heftig über die §218 -Unterschriftenaktion „dieses Blattes“ beschwert, das doch sonst „immer vorgibt, die Rechtsstaatlichkeit zu verteidigen“.

uhe