„Der ganze Apfel muß es sein“

■ Momper und Schwierzina fordern in Bonn die ganze Hauptstadt und nicht nur den Präsidenten-Sitz, weil jetzt auch die Bundes-SPD Berlin madig macht

Schaltet sich demnächst auch der New Yorker Ex-Bürgermeister Ed Koch in das gesamtdeutsche Hauptstadt-Sommer-Theater ein? Nach dem gestrigen Auftritt von Schwierzomper im Bundesdorf Bonn müssen wir wohl auch damit rechnen. Denn während in Heimat-Halbstadt (Ost) 30.000 LPG-Bauern protestierend den Asphalt pflügten, gab O-Bürgermeister Tino folgendes von sich: „Der ganze Apfel muß es sein.“ Was hat Mompers Bauchsprechpuppe damit bloß gemeint? Was ist des Boskops Kern? Eins ist klar: Es ging um das vornehmste Anliegen beider Regiermeister, die Voll-Hauptstadt Berlin, die in den letzten Tagen nicht nur vom Streibl-Staat Bayern, sondern auch von führenden Bonner SPD-Köpfen als zu teuer madig gemacht wurde. Apropos madig: Es kann nur der BIG APPLE gewesen sein, das Synonym für der Welt einzige echte Original-Metropole New York, der da aus Schwierzinas Stuyvesant-verrauchtem Mund ins Bonner Regierungsviertel plumpste. Der arme Tino wußte wohl nicht, was er tat. Wahrscheinlich hatte ihn Mompers Begriff „Mogelpackung“ zu verbaler Höchstleistung angespornt, und dieses amerikanische „We don't want a piece of cake, we want the whole fuckin‘ bakery“ muß auch irgendwo hängengeblieben sein und einfach mal raus. Wehe aber, wenn Tinos Sky-Line-Beleidigung über den Atlantik dringt, dann fallen die Daimler-Aktien in den Wall-Street-Keller, dann wird Großmama Granny Smith höchstpersönlich zum Zombie. Die 'New York Times‘ titelt THE MAD ROSENZUCHTER OF THE RED RATHAUS. Und womöglich darf Kohl seine Kanonenboote dann nicht in den Golf schicken. Aber damit das alles nicht passieren muß, empfehlen alle freundlichen Tankwarte in Ost und West die Apfelmus-Lösung: schafft ein, zwei, drei ganz viele Hauptstädte! Und: laßt Tino endlich wieder in den Garten.

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