Vereinigte Linke streitet über Abgrenzung zur PDS

Berlin (taz) - Mitglieder der DDR-Gruppe „Vereinigte Linke“ (VL) arbeiten derzeit im Beirat der „Linken Liste/PDS“ und gleichzeitig bei den „Grünen/Bündnis 90“ mit. Die VL hatte auf ihrer Rostocker Delegiertenkonferenz Ende Juli beschlossen, nicht selbst als Organisation zu den gesamtdeutschen Wahlen anzutreten, sondern mit Einzelmitgliedern auf anderen Listen.

Anlaß für die derzeitige interne Debatte, die am Freitag abend auf einer Berliner Vollversammllung ausgetragen werden soll, ist ein Passus der Abgrenzung von der PDS, die die Grünen/Bündnis 90 zur Grundlage ihrer gemeinsamen Kandidatur gemacht haben: Die PDS, heißt es da, sei den „Beweis“ dafür, daß sie eine „völlig neue Partei“ sei und ihre Verantwortung für den „real existierenden Sozialismus, für Repression und Stasi, für einen unergründlichen Sumpf an Korruption und den Niedergang der DDR wirklich aufgearbeitet hat“, nicht wirklich angetreten und sei „keine glaubwürdige Opposition“. Am Sonntag will die VL im Gespräch mit den Grünen/Bündnis 90 erreichen, daß diese Passage entschärft wird.

Die beiden Vertreter der VL im Beirat der Linken Liste/PDS sind auch keine offiziellen Vertreter ihrer Organisation. Allerdings, so meinte man in der Pressestelle der VL, entspricht ihr Engagement „absolut dem Anliegen der VL, alles zu tun, um die linken Kräfte zu einigen“.

K.W.