Hongkonger Industrielle kaufen sich in DDR ein

■ 52 finanzkräftige Hongkonger sollen DDR-Bürger werden / 15 Milliarden Mark Investitionskredite zugesagt

München (ap) - 52 führende Persönlichkeiten aus der Hongkonger Industrie- und Finanzwelt sollen nach Regierungsplänen Staatsbürger der DDR werden. Dafür haben die Noch-Bürger der britischen Kronkolonie der DDR langfristige Investitionskredite mit Banksicherheiten zugesagt. Dies berichtet die 'Süddeutsche Zeitung‘ in ihrer Samstagsausgabe. Die Rede sei von 15 Milliarden Mark. Weitere Einbürgerungsanträge würden erwartet.

Das Münchner Blatt zitiert aus einer von Innenminister Peter-Michael Diestel (CDU) präsentierten Kabinettsvorlage, in der es heiße: „Autorisierte Beauftragte einer Gruppe von Bürgern des Stadtstaates Hongkong aus führenden Kreisen der Industrie, des Handels und der Banken sind bereit, unverzüglich auf dem Gebiet der DDR langfristig auf 25 Jahre angelegte Investitionskredite einzusetzen.“ Die Hongkonger Bürger erhofften sich dadurch eine „gesicherte Existenz in Demokratie und Freiheit“, wenn die Kronkolonie Ende der 90er Jahre an die kommunistische Volksrepublik China übergehe. Ihren Wohnsitz wollten sie nicht in der DDR nehmen.

Die Ausländerbeauftragte des Ministerpräsidenten, Almuth Berger, soll sich im Kabinett gegen den Beschluß ausgesprochen haben. Die Vietnamesen seien großer Ausländerfeindlichkeit ausgesetzt. Niemand von ihnen würde verstehen, wenn sie nun das Land verlassen müßten, während reiche Hongkonger die Staatsbürgerschaft erhielten.