Bronze für Wärmer-Squasher

■ Zwei Bremer bei den Gay Games in Kanada

Eine Woche lang war Vancouver fest in schwul-lesbischer Hand: Bei den „Gay Games“, dem III. internationalen lesbisch und schwulen Sport- und Kulturfestival. Zwei Bremer, Joachim Köhler und Manfred Wehrenberg, beide vom vier Wochen jungen „SV Wärmer Bremen“, waren dort vom 4.-11. August. Joachim Köhler brachte außer seinen Eindrücken auch eine Bronzemedaille im Squash mit nach Hause.

taz: Du warst gerade bei den „Gay Games“ in Vancouver, was ist das?

Joachim Köhler: Die „Gay Games“ sind eine Art Olympiade für Schwule, Lesben und alle, die interessiert sind - also nicht eingeschränkt. Aktive Teilnehmer waren es 7.312, der größte Teil aus den USA und aus Kanada; aus der Bundesrepublik waren 175 Teilnehmer da, zwei davon, der Manfred Wehrenberg und ich, aus Bremen.

Wie sind diese Spiele denn organisiert?

Die Spiele sind in San Francisco organisiert worden, sie gehen von Tom Weddel aus, der sich sehr verdient gemacht hat um Sportvereine und der inzwischen an Aids gestorben ist. In Vancouver hat es die Sportvereinigung mit tausenden von Freiwilligen und einem kleinen Budget hingekriegt. Von offizieller Seite wie der Stadt gab es nur geringe Unterstützung. Finanziert wurden die Spiele teilweise von Sponsoren - von einer der größten Biermarken Kanadas und von der Air Canada.

Wieviele Frauen und wieviele Männer waren dabei?

Von den aktiven Teilnehmern waren 43 Prozent Frauen - das ist im Vergleich zu anderen sportlichen Großveranstaltungen relativ viel. Grundsätzlich ist es so, daß in Amerika Schwule und Lesben viel weniger Schwierigkeiten haben, miteinander was zu machen als in Europa oder speziell auch in Deutschland. Es ist so, daß es hier häufig Schwierigkeiten gibt und die Schwulen bzw. Lesben hier ihre eigenen Wege gehen. In Amerika ist das schon ein bißchen anders - da sind zum Beispiel auch viele Lesben aktiv in der Unterstützung von Aidskranken.

Hab Ihr in Bremen denn einen entsprechenden Sportverein?

Wir haben vor kurzem, Anfang Juli, einen Sportverein gegründet. Es sind schon ungefähr 20-30 Leute drin. Es gibt eine Menge Interessenten , die gerne Sport machen wollen. Wir haben jetzt angefangen, uns einmal in der Woche zu treffen - Samstags nachmittags im Bürgerpark, zum Volleyballspielen (immer ab 15 Uhr). Jetzt sind wir dabei, eine Vereinseintragung beim Amtsgericht zu machen. Wir sind noch nicht ganz sicher, ob unser Name durchgeht: „SV Wärmer Bremen“, ob der SV Werder Bremen da Einspruch erheben wird.

Fragen: Birgitt Rambalski