Knochenbrecher bei der Arbeit

■ „Hard to Kill“ von Bruce Malmuth

Bruce Malmuth wurde bekannt als der Regisseur, dem es gelang, Sylvester Stallone zu einer halbwegs akzeptablen schauspielerische Leistung zu bewegen. In dem Thriller Nachtfalken von 1980 ließ er Stallone (mit Vollbart) als dumpfen Polizisten böse Terroristen jagen. An dem Hauptdarsteller seines neuen Films Hard to Kill hat Malmuth sich allerdings die Zähne ausgebissen.

Steven Seagal heißt der Mann und er möchte unbedingt Schauspieler werden. 1988 probierte er es schon einmal in der Schieß- und Prügelorgie Nico, jedoch vergeblich. Seagal trägt den sechsten Dan der Kampfsportart Aikido, auch in anderen asiatischen Kampfsportarten hat er den schwarzen Gürtel. Außerdem verfügt der Knochenbrecher über weitreichende Waffenkenntnisse, die er sich als Bodyguard angeeignet hat. Genauso sieht er auch aus. Aber wenn in Amerika ein drittklassiger Schauspieler Präsident werden kann, warum soll es dann ein erstklassiger Schläger nicht als Schauspieler versuchen?

Mit der Geschichte hatten Drehbuchschreiber und Regisseur keine Schwierigkeiten. Sie wurde auf ein Minimum reduziert, um Platz zu schaffen für Pulverdampf und Sadismen: Die Familie des Polizisten Mason Storm (Steven Seagal) wird von Gangstern abgeschlachtet, er selbst tot liegengelassen. Nach siebenjährigem Koma erwacht der zähe Bulle. Er erholt sich, Konfuzius und Kung Fu sei dank, blitzschnell und begeht als Racheengel Massenmord.

Wie man hört, lernte Regisseur Malmuth seinen Job bei der Armee. Für die Spezialeinheit „U.S. Public Information Agency“ drehte er ein paar Jahre lang Werbespots und Lehrfilme. Mit Hard to Kill ist Malmuth offensichtlich in seinem Element.

Karl Wegmann

Bruce Malmuth: Hard to Kill. Mit Steven Seagal, Kelly Le Brock u.a.; USA 1989, 96 Min.