Weder Iraker noch Libyer

■ Keine Guerilla-Ausbildung in Offiziershochschule Prora

Rügen (adn) - Die Offiziershochschule Prora sei zwar 1981 speziell für die Ausländerschulung errichtet worden, Buschkampf oder andere „terroristische Elemente“ seien jedoch nie Inhalt der Ausbildung gewesen - so Oberstleutnant Wolfgang Händler am Donnerstag bei einem mehrstündigen Informationsbesuch in- und ausländischer Journalisten. In Fernsehsendungen und Presseberichten war die Behauptung aufgestellt worden, daß in Prora irakische Militärangehörige für terroristische Zwecke ausgebildet wurden. Die Lehrgänge seien mit Studenten aus Vietnam, Jemen, Kongo, Nicaragua, Kuba und Palästina besetzt gewesen, niemals aber mit Bürgern aus Irak oder Libyen, so Oberstleutnant Händler, Offizier für Staatsbürgerarbeit. Die Ausländer seien auch nach NVA -Programmen und an NVA-Technik ausgebildet worden.

Abrüstungs- und Verteidigungsminister Eppelmann hatte am Sonntag auf einer internationalen Pressekonferenz in Berlin die zeitweilige Aussetzung der Ausbildung für Palästinenser bekanntgegeben. Unterdessen ist der Ausbildungsvertrag in beiderseitigem Einvernehmen gelöst worden. Derzeit, so Oberstleutnant Händler, befänden sich von den ehemals 550 Lehrgangsteilnehmern noch 150 in der aktiven Ausbildung.