Die Dagobert Ducks der Welt

Die Kollegen der berühmten Taler-Ente sitzen zu einem Großteil in der Bundesrepublik Deutschland. Gemessen an der Einwohnerzahl, hat unser Land die meisten Milliardäre aufzuweisen, genau 38. Daneben gibt es noch rund 89.000 Millionäre. Das macht 15 auf 10.000 Einwohner. Trotz oder vielleicht wegen steuerrechtlicher Änderungen steigt ihre Zahl ständig, seit 1983 um neun Prozent. Millionäre in der BRD wohnen am liebsten in Baden-Baden, an zweiter Stelle liegt nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes der Landkreis Starnberg. Das Schlußlicht bildet der saarländische Landkreis St.Wendel dort zählten die Statistiker nur drei Millionäre. Die bundesdeut

schen Geldsäcke verhalten sich meist ziemlich ruhig und genießen. Anders zum Beispiel die Saudis. Einer der Söhne von König Fahd hat innerhalb eines Monats 84 Millionen Francs (25,2 Millionen Mark) im Kasino von Cannes verloren. Scheich Eynani verspielte allein 65 Millionen Francs an vier Abenden beim englischen Roulette und setzte bei jeder Partie bis zu vier Millionen ein. Die Kasinoangestellten machten auch einen fetten Schnitt, der Scheich hinterließ 3,5 Millionen Francs an Trinkgeldern.

Die Japaner sind auch nicht schlecht im Geldausgeben. Sie zahlen Phantasiesummen für die Gemälde toter Maler, und letzten Sonntag kaufte einer von ihnen im französischen Badeort Deauville ein einjähriges Rennpferd für knapp zwei Millionen Mark. Die absolute Nummer eins kommt ebenfalls aus Nippon.

Seit vier Jahren ist der Japaner Yoshiaki Tsutsumi nach der Liste des amerikanischen Wirtschaftsmagazins 'Forbes‘ der reichste Mann der Welt. Der Immobilienmagnat verfügt über ein Imperium, das unter anderem Wintersportorte, Golfplätze,

Hotels sowie Eisenbahngesellschaften umfaßt und Schätzungen zufolge insgesamt 16 Milliarden Dollar wert ist. An zweiter Stelle in der Weltrangliste, die diesmal 271 Einzelpersonen oder Familien umfaßt, steht ebenfalls ein Japaner, der Baulöwe Taikichiro Mori nennt 14,6 Milliarden Dollar sein eigen. Den dritten Platz belegt die US-amerikanische Familie Walton, deren Besitz sich auf 13,3 Milliarden Dollar beläuft. Staatschefs und Königsfamilien werden in der Liste außer acht gelassen - ihr Vermögen sei eher auf Erbschaft als auf „wirkliche Anstrengung“ zurückzuführen, heißt es. Der Kolumbianer Pablo Escobar Gaviria, Chef des Drogenkartells von Medellin, wird dagegen mit einem Besitz von drei Milliarden Dollar in der Liste aufgeführt - Dealer haben es schließlich viel schwerer als Könige.

Karl Wegmann