„Radioaktivität natürlich und unter Grenzwert“

Berlin (adn/taz) - Die Strahlenbelastung der DDR -Bevölkerung lag im vergangenen Jahr im Durchschnitt unter dem vorgegebenen gesetzlichen Grenzwert von einem Millisievert. Das geht aus dem Umwelt-Radioaktivitäts -Bericht der DDR für 1989 des Amtes für Atomsicherheit und Strahlenschutz hervor, den die Mitarbeiter am Donnerstag in Berlin vorstellten. Der „radioaktive Auswurf“ der DDR -Atomkraftwerke unterschreite sogar die in der BRD geltenden Grenzwerte, heißt es darin. Allerdings räumen die Strahlen -Experten der DDR ein, daß aufgrund der bisher unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen in den beiden deutschen Staaten, ein Nachholbedarf in der Sicherheitstechnik bestehe.

Jetzt will das Berliner Strahlenschutzamt vor allem die südlichen Bezirke unter die Lupe nehmen. Dort wird Uran abgebaut, aber auch Altlasten aus dem mittelalterlichen Bergbau strahlen hier vor sich hin. Der Leiter der Abteilung Umweltüberwachung, Eckard Ettenhuber, behauptet, daß inzwischen schon Maßnahmen eingeleitet worden seien, um Belastungen aus den Abraumhalden des Bergbaus zu senken: In den Aufbereitungsbetrieben Seelingstädt und Crossen werden die entsprechenden Flächen gegen Winderosion abgedeckt. Aber grundsätzlich seien in der Umgebung der Bergbaubetriebe die Grenzwerte eingehalten worden, stellt Ettenhuber fest. Und weiter: Die in Einzelfällen vorkommende hohe Belastung resultiert vor allem aus der natürlichen Strahlenbelastung durch Radon in diesen Gebieten.

baep