Grüne mit gemischter Liste in NRW

Essen (taz) - Nach ihrem Landesparteitag am Wochenende in Bielefeld stehen auf der Bundestagsliste der NRW-Grünen wieder überwiegend basispolitisch und am linken Flügel der Partei orientierte KandidatInnen. Daß die NRW-Realos dies übermäßig bedauerten, war nicht festzustellen; immerhin kam ja noch letzte Woche von ihnen die Forderung, „Abschied von überkommenen Blockstrukturen“ zu nehmen und die bundesweiten Realo-Treffen einzustellen.

Die meisten Delegierten sahen, wie der Verkehrsexperte und auf Platz 14 gewählte Hans-Werner Senfft, die KandidatInnenliste für das gesamtdeutsche Parlament als einen guten Querschnitt durch grüne Politik. Über die NRW -Grünen erhalten Tatjana Böhm vom Unabhängigen Frauenverband der DDR und Wolfgang Templin ein Bundestagsmandat. Angeführt wird die Liste von der Feministin und Sozialwissenschaftlerin Marie-Theres Knäpper, auf Platz zwei kam Gerd Billen, Bundesvorsitzender der Verbraucherinitiative.

Die nordrhein-westfälischen Grünen, die 1987 in ihrem Bundesland auf 7,5 Prozent der Stimmen kamen, stellen elf Mitglieder in der jetzigen 43köpfigen Bundestagsfraktion. Auf die Plätze fünf bis zehn wurden die Schily-Nachrückerin und Agrarwissenschaftlerin Almut Kottwitz, der Schwulenreferent der Bundestagsfraktion, Volker Beck, die in Wirtschafts- und Arbeitspolitik ausgewiesene Bielefelerin Annelie Buntenbach, der Polizei- und Rechtsexperte Manfred Such, Werena Rosenke mit dem Arbeitsschwerpunkt Außenpolitik sowie Hans Verheyen gewählt, der grüne Konzeptionen für einen Umbau der Industriegesellschaft mitentwickelte. Auch die derzeit für amnesty international tätige Kölner Juristin Edith Müller auf Platz elf und der Bielefelder Rüstungsexperte Reinhard Krämer haben Aussicht, in den Bundestag zu kommen.

bm