„Durchbruch am 3. Oktober“

Berlin (taz) - „Spätestens im Oktober, aber schon spürbar im September wird es zu einer wesentlichen Verstärkung der Investitionstätigkeit in der DDR kommen“, versprach Bundeswirtschaftsminister Haussmann gestern bei seinem Antrittsbesuch im Westberliner Bundeskartellamt. Es werde allerdings im September auch noch „zu einer ganzen Reihe“ von Konkursen kommen müssen. Für die desolate Lage des DDR-Mittelstandes machte er vor allem die fehlenden Aufträge der Kommunen verantwortlich. Er forderte die Unternehmer zu mehr Zuversicht auf. Mit den Finanzhilfen aus dem Westen werde hier allerdings bald Abhilfe geschafft.

Minister und Kartellamt waren im letzten Jahr aneinandergeraten, weil Haussmann sich mit seiner Erlaubnis zur Fusion von Daimler und MBB über die Wettbewerbshüter hinweggesetzt hatte. Auf die Frage, ob dieses Mittel im Fall Interflug/Lufthansa ebenfalls in Betracht käme, sagte er: „Ich stehe hinter der Kartellamtsentscheidung.“ Allerdings erwarte er, daß es in diesem Fall eine wettbewerbsrechtlich verträgliche Einigung gebe. Sein Ministerium wolle den Interessenten British Airways jedenfalls nicht benachteiligen.

diba