„Gala mit neuem Konzept“

■ Heute „große Wiedereröffnungs-Party“ im Vegesacker Veranstaltungszentrum

„Die Gala taut auf!“ In großen, pink-violettfarbenen Buchstaben verkünden Handzettel es überall in Bremen-Nord: Nach einer rund vierwöchigen, wie es hieß „kreativen Pause“, steigt heute, Freitag, um 19.00 Uhr eine „Große Wiedereröffnungsparty“.

Nach gutem Start Anfang September letzten Jahres sahen sich die Gala-Macher zu dieser Zwangspause genötigt. Das Interesse vor allem an den Tanznächten, die das finanzielle Rückgrat bilden sollen, und am Kino wurde immer geringer. Also machten sich die Gala-Macher daran, das Konzept kräftig umzukrempeln. An einen Erfolg scheint jedoch in Bremen-Nord so

richtig niemand zu glauben. „Die Gala macht bald ganz zu“, unkt man denn auch. Grund: „So einen Laden kann man nicht in Bremen-Nord etablieren. Die Jugendlichen fahren am Wochenende lieber in die Innenstadt.“

Edu Woltersdorf, einer der Gala-Macher, will das nicht gelten lassen. Für ihn läßt sich „solch ein Laden“ durchaus betreiben. Obwohl Bremen-Nord nach seinen Erfahrungen „ne härtere Ecke ist“. Vor allem im Januar und Februar gab es in der Gala ungewöhnlich viele Schlägereien. „Das“, so Woltersdorf, „verunsichert die Leute.“

Woltersdorf macht innerbetriebliche Fehler für das bisherige

Scheitern der Gala verantwort lich: „Die Leute sind nie eingebunden worden in den Laden. Es gab Fehler am Service, z.B. im Umgang mit den Gästen, und auf negative Kritik wurde zu spät oder gar nicht reagiert.“ Und dazu gehört eben auch das Thema „Innere Sicherheit“. So wird ab heute schärfer geguckt, wer reinkommt und wer nicht.

Ansonsten versuchen die Galaisten, dem ganzen eine Art Clubcharakter aufzudrücken. In Zukunft wird es mittwochs z.B. ein „Musikcafe mit der Möglichkeit zu tanzen“ (DJ -Neuling Rainer Oltmann-König) geben. Dazu ist ins Cafe extra eine zweite kleine Tanzfläche eingebaut worden.

Auf dem Konzertsektor wird sich nicht allzu viel ändern, den Forderungen vieler doch die „großen Namen“ auch mal nach Bremen-Nord zu buchen, wird man so einfach nicht nachkommen. Begründung Woltersdorf: „Der Saal ist dafür einfach zu klein. Würden wir die Großen in die Gala holen, müßten wir die Eintritspreise mit 40-50 Mark kalkulieren.“

Und das Kino? Edu Woltersdorf: „Wir vesuchen, möglichst an die großen, aktuellen Kinofilme ranzukommen.“ Das Programmkino zog in Bremen-Nord nicht. Vielleicht gibt es einen neuen Versuch, wenn die problematische Saalakustik keine Sorgen mehr macht. ub