Erneut Proteste gegen quotierte Jobs

■ 15. Todesopfer bei Auseinandersetzungen in Orissa

Neu Delhi (afp) - Im indischen Bundesstaat Orissa hielten die Krawalle wegen der neuen Quotenregelung für staatliche Arbeitsplätze am Wochenende unvermindert an. Ein Student starb nach Angaben der indischen Presseagentur PTI am Sonntag an den Folgen einer Schußverletzung, die er am Samstag während einer Demonstration in Berhampur erlitten hatte. Damit sind im Laufe der Auseinandersetzungen seit Donnerstag fünfzehn Menschen ums Leben gekommen, sechs davon in Orissa. Die oppositionelle Kongreßpartei unter dem ehemaligen Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi kündigte inzwischen an, sie werde an dem All-Parteien-Treffen, zu dem Ministerpräsident Vishvanath Pratap Singh für Montag aufgerufen hatte, nicht teilnehmen, da es offensichtlich zwecklos sei.

Auf der Demonstration in Berhmapur hatten zahlreiche Studenten versucht, einen Bahnhof und eine Polizeistation in Brand zu stecken. Daraufhin eröffnete die Polizei das Feuer, um die Demonstranten zu zerstreuen. 40 Personen wurden verletzt. Die Regierung Singh hatte am 7. August beschlossen, die Quote der für niedere Kasten und sozial Schwache reservierten staatlichen Arbeitsplätze auf insgesamt 49,5 Prozent zu erhöhen. Die Studenten fordern dagegen die Vergabe der Jobs nach Leistung und Qualifikation.