Truppe für Einsätze außerhalb der Nato

■ General a.D. fordert Zivildienst auch für Frauen

Berlin (taz) - In einem Interview mit der 'Augsburger Allgemeinen‘ schlug der Bundeswehrgeneral a. D. und frühere stellvertretende Nato-Oberbefehlshaber Gerd Schmückle vor, mit 50.000 der künftig 370.000 deutschen Soldaten eine Eingreiftruppe für Einsätze außerhalb des Nato-Gebietes aufzustellen.

Sie solle aus Berufssoldaten von Heer, Luftwaffe und Marine gebildet werden und Teil einer entsprechenden Nato -Interventionstruppe sein. Schmückle forderte eine „euro -atlantische Allianz aus US-Amerikanern, Europäern und Sowjets“. „Zur Erhaltung des Friedens“ müsse dieses Bündnis „gemeinsame militärische Aktionen“ durchführen.

Aus den verbleibenden 320.000 deutschen Soldaten soll nach Schmückles Vorstellungen eine Wehrpflichtarmee sowie eine Truppe für „Umwelt-und Katastrophenfälle“ gebildet werden. Letzteres deckt sich mit Überlegungen des Verteidigungsministeriums, deutsche Soldaten nicht zuletzt zwecks Image-Verbesserung mit derartigen zivilen Aufgaben zu betrauen. Der General a.D. beklagte im übrigen die „größere Wehrungerechtigkeit“ angesichts der geplanten Reduzierung der Streitkräfte auf 370.000 Mann. Sein Vorschlag zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit: Zivildienstpflicht für Frauen sowie Ausbau dieses ursprünglich einmal als Alternative zum Kriegsdienst bei der Bundeswehr geschaffenen Dienstes.

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