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Mohawk-Indianer von Armee eingekesselt

Oka (ap/afp/taz) - Die symbolträchtigste von mehreren Barrikaden im kanadischen Oka ist von der Armee niedergerissen worden, rund 30 bewaffnete Indianer der militanten „Warrior Society“ sind eingekesselt. „Die Armee hat die Wälder umzingelt und alle unsere Häuser“, teilte gestern eine Frau im Büro der „Konföderation der sechs Nationen“, des Irokesen-Dachverbandes, in dem auch die Mohawks vertreten sind, auf Anfrage mit. Ihren Worten zufolge „werden unsere Männer das bißchen, das uns noch geblieben ist, verteidigen“. Über die von Regierungsvertretern der Provinz Quebec und der Zentralregierung in Montreal geforderte Entwaffnung der Mohawks soll gestern in Oka noch verhandelt worden sein. Der Konflikt zwischen den Mohawks und den Behörden hatte sich an Plänen der Gemeinde Oka entzündet, einen vorhandenen Golfplatz um ein von den Indianern beanspruchtes Gebiet zu vergrößern.

Am Sonntag hatte der Repräsentant der Mohawk-Indianer bei Tagungen der Vereinten Nationen in Genf um ein Einschreiten der UNO gebeten, um ein „Blutbad“ in Oka zu verhindern. Kenneth Deer, der die Mohawks bei einer Arbeitsgruppe über Stammesvölker und dann bei der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen vertreten hatte, erklärte: „Die Frage sollte im UNO-Sicherheitsrat, der gegenwärtig wegen der Golfkrise tagt, wenigstens diskutiert werden.“

AS

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