: Bremen für kürzeren Zivildienst
■ Antrag im Bundesrat auf Gleichstellung mit Kriegsdienstleistenden
Für die Gleichbehandlung von Zivildienstleistenden will sich jetzt Bürgermeister Wedemeier stark machen. Für die Bundesratssitzung am Freitag hat Bremen einen Antrag eingebracht, nach dem der Zivildienst künftig nicht mehr länger dauern sollen als der Kriegsdienst. Nach der Verkürzung der Wehrdienstzeit sollen ZDLer 15 Monate, Kriegsdienstleistende jedoch nur zwölf Monate dienen.
„Die Sicherheit, daß der Ersatzdienst in jedem Falle angetreten werden muß, und der Umstand, daß der Ersatzdienst
schwer ist und von den Ersatzdienstleistenden großen Einsatz erfordert, beweisen heute zur Genüge die Ernsthaftigkeit der Gewissensentscheidung“, begründete Wedemeier seinen Antrag. Schließlich sei der Gesetzgeber nach Artikel 12a Grundgesetz dazu verpflichtet, Zivildienstleistende nicht zu benachteiligen.
Auch das bislang immer angeführte Argument, Kriegsdienstleistende würden später zu Wehr-übungen herangezogen, treffe heute nicht mehr zu, erklärte Wedemeier. Schließlich würden nach Berechnungen des Verteidi
gungsministers nur weit unter fünf Prozent der Wehrpflichtigen eines Jahrgangs zu unfreiwilligen Wehrübungen herangezogen.
Bremen folgt mit seinem Antrag einer Position, die die Verbände der Kriegsdienstverweigerer seit Jahren vortragen. Auch in den Streiks der Zivildienstleistenden in den vergangenen Jahren wurde immer wieder gegen die ungerechtfertigte längere Dienstzeit protestiert. Die CDU -FDP-Bundesregierung hat jedoch noch keine Kompromißbereitschaft in der Sache erkennen lassen.
Ase
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