Unterm Strich

Der französische Filmregisseur Jean-Jacques Annaud („Der Bär“) hat seinen Plan zur Gestaltung der Olympischen Winterspiele von Albertville von 1992 wegen Geldmangels aufgegeben. Wie Annaud am Samstag gegenüber 'afp‘ erklärte, fehlten für sein 200 Millionen Francs (rund 60 Mio. Mark) teures Projekt im Budget noch 15 Millionen Francs (4,5 Mio. Mark). „Meine Schau war fertig, man brauchte nur noch auf den Knopf zu drücken, aber ich wollte sie nun doch nicht aus der eigenen Tasche bezahlen“, erklärte der Regisseur. Seinen Plan für die Eröffnungs- und die Schlußzeremonie der Winterspiele habe er in einjähriger Arbeit konzipiert. Nun werde er sich ohne nachtragende Gefühle wieder seinem nächsten Film, „L'Amant“, widmen, der in Vietnam gedreht werden soll.

Suche nach Heimat„ ist der Titel eines Films über die Sowjetdeutschen, der gegenwärtig in der UdSSR entsteht. Die Regisseure Imre Gyöngyössy und Barna Kabay sowie Drehbuchautorin Katalin Petenyi von Satellit-Film (BRD) und der georgische Regisseur Dato Dsaneladse von Grusija-Film wollen das Leben der Sowjetdeutschen von der Stalin-Zeit bis zur Gegenwart auf die Leinwand bringen. Im Mittelpunkt steht das Schicksal einer sowjetdeutschen Frau, die ihre Kinder allein großzieht. Die Dreharbeiten haben Ende Juli im Gebiet Zelinograd in Kasachstan begonnen, wohin viele Deutschstämmige unter der Stalin-Diktatur zwangsumgesiedelt wurden. In tragenden Rollen wirken Mitglieder einer sowjetdeutschen Familie mit. Die Regisseure von Satellit -Film haben bereits drei Dokumentarfilme über die So

wjetdeutschen gedreht. Um das nötige Material für ihre Filme zu sammeln, waren sie durch die gesamte Sowjetunion gereist.

Ein junger Mann hat auf der Kunstbiennale in Venedig drei umstrittene Bilder des amerikanischen Künstlers Jeff Koons mit einem Messer zerstört. Bei seiner Flucht sprühte der Mann seinen Verfolgern eine säureartige Flüssigkeit ins Gesicht. Sieben Museumsangestellte mußten deshalb am Sonntag in einer Klinik in Venedig behandelt werden. Die Bilder Koons zeigen den Künstler zusammen mit der italienischen Porno-Diva und Parlamentsabgeordneten Ilona Staller, genannt „Cicciolina“, in aufreizenden Positionen. Nach Angaben der Biennale-Leitung sind die drei Koons-Werke „unrettbar zerstört“. Von dem Täter fehlte bis Montag jede Spur.

Filmstadt München veranstaltet vom 13. bis 21.September Lateinamerikanische Filmtage mit neuen Filmen aus Venezuela. Fünfzehn Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme aus den Jahren 1976 bis 1988 laufen in der Originalfassung mit deutschen oder englischen Untertiteln. Auskünfte über Filmstadt München, Nymphenburgerstr. 118, 8000 München 19, Telefon: 089/1294999.

Ebenfalls in München findet vom 14. bis 23. September nun zum zweiten Mal das Fantasy Filmfest statt, über sechzig neuere und ältere Produktionen werden gezeigt. Die Retrospektive ist dem Regisseur Fritz Lang gewidmet, von dem außer der Mabuse-Trilogie auch „Der müde Tod“, „Der Golem“ und „Nosferatu“ aufgeführt werden.