„Erfahrung, Erfahrung“

■ Sabatini: nach 149 Minuten für zwei Sätze gegen Meschki / Graf im Doppel ausgeschieden

New York (dpa) - Gabriela Sabatini war glücklich. Die 20jährige aus Buenos Aires hatte gerade einen der größten Kämpfe ihrer Karriere hinter sich. 7:6, 6:4 hatte sie im Viertelfinale der US Open in New York gewonnen, gegen Leila Meschki, die Außenseiterin aus Georgien. 2:29 Stunden hatten sich die beiden bekämpft, solange wie bei noch keinem Damen -Match bei den US Open 1990.

Gabriela Sabatini trifft am Freitag auf Mary Joe Fernandez aus den USA, gegen die sie fünfmal gewonnen hat, aber auch fünfmal verloren. Im Viertelfinale mußte sie aber durch alle Höhen und Tiefen gehen. „Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung“, brachte Billie Jean King den Unterschied zwischen den beiden Kontrahentinnen auf einen Nenner. Die 20malige Wimbledon -Titelträgerin hatte recht. Vor allem im 88 Minuten langen ersten Satz leistete die zierliche Georgierin dem Weltstar aus Argentinien erheblichen Widerstand. Aber nach einer 5:2 -Führung im Tiebreak brach Leila Meschki ein und verlor die „Verlängerung“ 5:7.

Im weiten Durchgang kämpfte sie sich nach dem 2:4 wieder heran, aber es reichte am Ende nicht. „Das wollen die New Yorker sehen“, sagte der Sprecher im Fernsehen begeistert nach dem längsten Damen-Match dieser US Open. Und Tracy Austin, Siegerin der US Open 1981, meinte: „Was für ein großartiges Match.“ Gabriela Sabatini trifft am Freitag auf Mary Joe Fernandez, die nach ihrem 6:2, 2:6, 6:1 über die Navratilova-Bezwingerin Manuela Malejewa aus der Schweiz viel Selbstvertrauen hat. „Da muß ich wieder gut spielen, aber diese Matches helfen eine Menge“, sagte die Südamerikanerin über ihren hauchdünnen Sieg. Und Billie Jean King wurde zum Meschki-Fan. „Von Leila werden wir noch viel hören“, meinte sie zu der nur 1,64 m kleinen Spielerin aus Tiflis. Kritik trotz des Sieges mußte dagegen Gabriela Sabatini einstecken. „Ihr fehlt eine richtige Waffe, so wie Steffi Grafs Vorhand“, sagte Billie Jean King.

Frauen-Einzel, Viertelfinale: Mary Joe Fernandez (USA) Manuela Malejewa (Schweiz) 6:2, 2:6, 6:1; Gabriela Sabatini (Argentinien) - Leila Mechki (UdSSR) 7:6, 6:4

Frauen-Doppel: Kathy Jordan/Elizabeth Smylie (USA/Australien) - Steffi Graf/Lori McNeil (Brühl/USA) 6:2, 5:7, 6:1; Gigi Fernandez/Martina Navratilova (USA) Nicole Provis/Elna Reinach (Australien/Südafrika) 7:6, 6:4, 6:0; Jana Novotna/Helena Sukova (CSFR) - Arantxa Sanchez/Robin White (Spanien/USA) 7:6, 6:3

Herren-Doppel, Viertelfinale: Paul Annacone/David Wheaton (USA) - Sergi Bruguera/Thomas Carbonell (Spanien) 7:5, 6:7, 4:6, 6:4, 6:3; Pat Galbraith/Kelly Jones (USA) Anders Jarryd/Christo van Rensburg (Schweden/Südafrika) 7:6, 6:3, 4:6, 4:6, 6:1

Mixed, Viertelfinale: Natalja Zwerewa/Jim Pugh (UdSSR/USA) - Manon Bollegraf/Michael Mortensen (Dänemark) 6:0, 6:4; Elizabeth Smylie/Todd Woodbridge (Australien) Zina Garrison/Rick Leach (USA) 7:6, 6:4; Rachel McQuillan/Kelly Evernden (Australien/Neuseeland) - Elna Reinach/Pieter Aldrich (Südafrika) 7:6, 3:6, 6:3