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Bremer Ratschläge zum Selbstschutz gegen Kampfstoffe

■ US-Chemiewaffentransport durch die BRD dauert sieben Nächte

Von Dirk Asendorpf

Bremen (taz) - Wenn die US-Chemiewaffen sieben Nächte lang (vom 12. bis 19. September) durch die BRD rollen, dürfen Bremens SchülerInnen frei nehmen. „Wir werden den Elternwillen in dieser Zeit über die Schulpflicht stellen“, versprach gestern Innensenator Sakuth. Allerdings werde auch der Wille jener Eltern respektiert, die ihre Kinder wie gewohnt zur Schule schicken wollen: „Lehrer müssen selbstverständlich genauso ihre Pflicht erfüllen wie alle anderen Staatsbediensteten auch.“ Allgemeines Schulfrei ist wegen der Chemiewaffentransporte nicht vorgesehen.

Zu seiner Pressekonferenz über die Vorbereitungen von Polizei, Krankenhäusern und Katastrophenschutz hatte Innensenator Sakuth auch den Chemiker Dieter Wöhrle eingeladen, der gemeinsam mit anderen kritischen Naturwissenschaftlern ein Memorandum über die Gefahren des Bahntransports verfaßte.

Wöhrle gab Ratschläge zum vorbeugenden Selbstschutz der Bevölkerung im direkten Gefahrenbereich von zwei bis drei Kilometer Abstand zur Bahnlinie. Nachts sollen die Schlafzimmerfenster geschlossen bleiben. Bei Sirenenalarm soll ein Raum mit wenig Fenstern und Türen - möglichst nicht im Keller, weil die sich ausbreitenden Kampfstoffe schwerer sind als Luft - aufgesucht werden. Ritzen können mit Laken abgedichtet werden, die zuvor in einen Zehn-Liter-Eimer mit einer Lösung aus alkalischem Waschmittel, Natriumcarbonat, Salzsäure oder Weinessig getaucht wurden.

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