Für Skinhead gehalten und am Alex erschlagen

■ Westberliner Polizei nahm vier Jugendliche fest / Sie sollen einen 18jährigen zu Tode geprügelt haben

Berlin. Die Westberliner Polizei hat zwei türkische und zwei deutsche Jugendliche unter dem dringenden Verdacht festgenommen, einen 18jährigen aus der Nähe von Dresden auf dem Ostberliner Alexanderplatz so schwer zusammengeschlagen zu haben, daß er zwei Tage später an seinen Verletzungen starb. Wie die Polizei gestern mitteilte, gingen mehrere türkische Jugendliche und die beiden Deutschen vermutlich auf den Sachsen los, weil er kurzgeschorene Haare hatte. Extrem kurze Haare sind das Erkennungszeichen der sogenannten Skinheads, aus deren Reihen immer wieder ausländerfeindliche Gewalttaten begangen werden.

Nach Mitteilung der Polizei ereignete sich die Tat bereits am 27. Juli. Weil die Spur zu den mutmaßlichen Tätern nach West-Berlin geführt habe, habe dort jetzt eine Mordkommission die Ermittlungen von der Ostberliner Kripo übernommen. Als Haupttäter sei einer der beiden festgenommenen Türken anzusehen. Der 16jährige habe zugegeben, mit einem Baseballschläger und einem asiatischen Schlaggerät auf sein Opfer eingeprügelt zu haben. Auch zwei Freunde des Getöteten seien geschlagen und getreten worden. Einem hätten die Täter die Geldbörse mit einigen 100 DM gestohlen. In Verbindung damit wurden zwei weibliche und zwei männliche Jugendliche festgenommen. Alle Beschuldigten gehören laut Polizei zu einer Gruppe, die sich nach einer US -Baseballmannschaft „Raiders“ nennt.

ap