Pulverfaß Kirchweyhe

■ Giftfirma neben den Bahngleisen / Ökoinstitut: Ein Funke genügt

Die Bürger von Kirchweyhe machen sich Sorgen. Zehn Meter neben der Bahnstrecke für den Transport der Giftgasgranaten arbeitet die Firma RBS, eine Kesselreinigungsfirma, die Eisenbahnwaggons von diversen — auch explosiven — Giftstoffen reinigt. Am vergangenen Freitag forderte Robin Wood die Behörden des Inneren, die US-Army und die Bundeswehr auf, dafür zu sorgen, daß die Arbeiten in der Gift-Firma während der Transporte eingestellt und entzündliche Stoffe vom Gelände entfernt werden. Eine Bürgerinitiative kämpft schon seit Jahren gegen Giftwolken und Bodenverseuchung durch diese Firma.

Herbert Bischoff, Leiter des Ordnungsamtes in Weyhe, hat alle erdenklichen Stellen von der Existenz der Firma unterrichtet. Er resümiert frustriert: „Wir sind noch nicht einmal informiert worden, wann und ob die Giftgas- Transporte überhaupt über unser Gebiet laufen.“

Major Behnken in Enkenbach, der den ganzen Transport organisiert, sieht keinen Handlungsbedarf. Für so eine Firma, findet er, sind nicht Schutzmaßnahmen der Bundeswehr, sondern das Gewerbeaufsichtsamt zuständig.

Nur zwei Tage ließen sich die zuständigen Fachdezernate der Bezirksregierung Hannover nach der Aufforderung durch Robin Wood Zeit, die Firma RBS zu überprüfen. Sie teilen mit: „Die von Robin Wood dargelegte Gefahreneinschätzung wird nicht geteilt und ist nicht zutreffend. Nachts wird in der Firma nicht gearbeitet. Eine Schließung ist deshalb nicht erforderlich. Sicherheitsvorkehrungen sind bezüglich des Abstellens der Kesselwagen getroffen.“ bear