Bedauern

■ AL-PolitikerInnen solidarisieren sich mit den Motiven der Aussteiger DOKUMENTATION

Als Linke in der Alternativen Liste bedauern wir außerordentlich die jetzt erfolgten Austritte. In Birgit Arkenstette, Astrid Geese und Harald Wolf haben wir aktive MitstreiterInnen, die gerade in den schwierigen Zeiten rosagrünlicher Koalition und nationalen Vereinigungstaumels maßgeblich dazu beigetragen haben, das eigenständige Profil der Alternativen Liste zu bewahren, verloren.

Sie bestehen wie wir auf einer grundlegenden Kritik am herrschenden System, das radikalen ökologischen und sozialen Reformen immer wieder Grenzen setzt. Dabei haben sie in unserer gemeinsamen politischen Arbeit an konkreten Reformschritten mitgewirkt. Sie sehen wie wir den Aufbau von gesellschaftlicher Gegenmacht als Voraussetzung für grundlegende Veränderungen. Im Gegensatz zu den jetzt Ausgetretenen sind wir der Auffassung, daß sich der Versuch einiger grüner Prominenter, linke und sozialistische Positionen aus der Partei auszugrenzen, nicht durchsetzen konnte.

Linke Politik und erneuerte sozialistische Perspektiven sind nach wie vor ein notwendiger Bestandteil des grün-alternativen Projekts. Wir können nicht nachvollziehen, welche anderen organisatorischen Zusammenhänge bessere Entwicklungsmöglichkeiten für alternative Politik bieten sollten. Wir sind über diese Frage zu einer offenen politischen Auseinandersetzung bereit. Die Ergebnisse des Dortmunder Parteitages der Grünen, die Aufstellung der BundestagskandidatInnen oder auch die deutliche Ernüchterung innerhalb der AL über die Berliner Koalition sprechen für diese Einschätzung. Austritte Linker könnten im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung wirken. Wir fordern daher alle Linken, RadikalökologInnen, FeministInnen, radikalen DemokratInnen und die SozialistInnen in der AL dazu auf, auch in Zukunft mit uns zu verhindern, daß unser gemeinsames Projekt im Sumpf einer ausschließlich am jeweils kleineren Übel orientierten Politik versinkt, ohne die gesellschaftlichen Machtstrukturen täglich neu in Frage zu stellen. (gekürzt)

Renate Künast, J. Müller-Gazurek, Albert Statz, Christian Ströbele, Jürgen Wachsmuth u.a.