: Zu Fuß durch Berlin bis zur Antarktis
■ Die Urania stellt ihr neues Programm vor/ Interessante Vorträge zu ökologischen und naturwissenschaftlichen Problemen, Vortragsreihe zu DDR-Landschaften/ Der Mann im Mond kommt nach Berlin: Weltkonferenz der Weltraumfahrer 1991
West-Berlin. Kilometerweit nichts als Eis. Kein Punkt mehr, an dem sich das Auge festhalten kann. Weiße Hölle Antarktis. Am 12. Oktober, wenn es schön gemütlich warm ist in einem der Vortragssäle der »Urania«, wird Arwed Fuchs von seinem strapaziösen Abenteuer berichten, zusammen mit dem Bergsteiger Reinhold Messner den Südpol zu Fuß durchquert zu haben. Wen es noch nicht genug fröstelt, der kann sich bereits ab 24. September die Greenpeace-Ausstellung Antarktis — der bedrohte Kontinent im Urania-Foyer ansehen. Als Teil der Vortragsreihe Das ökologische Problem gehört der Diavortrag von Arwed Fuchs und die anschließende Podiumsdiskussion mit GreenpeacerInnen zu einem der Schwerpunkte des neuen Urania- Programms.
Eröffnet wird die Reihe am 5.Oktober mit einer Diskussion zum Thema 20 Jahre Umweltpolitik — was haben wir gelernt?, die Arnim Bechmann vom Zukunftsinstitut Barsinghausen leiten wird. Drei Tage später soll die Berliner Umweltsenatorin Michaele Schreyer die Planung der Hauptstadt Berlin in ökologischer und sozialer Sicht referieren. Und am 10. Oktober wird es der immer noch vorsichtig optimistische Zukunftsforscher Robert Jungk wagen, das Jahr 2000 als Anfang eines neuen ökologischen Zeitalters zu prognostizieren.
Die Ökologie ist jedoch nur eins der Themen in der traditionsreichen Bildungsinstitution Urania. Ein weiterer und damit verwandter Schwerpunkt sind die Naturwissenschaften. Über den Zusammenhang zwischen Natur, Wissenschaft und Erkenntnis wird beispielsweise der US-Molekularbiologe Gunther Stent am 24.September referieren — in einem Festvortrag, denn am gleichen Tag wird ihm Walter Momper die alljährlich verliehene »Urania-Medaille für besondere Leistungen in der wissenschaftlichen Volksbildung« umhängen. Wer sich für die umstürzlerischen Erkenntnisabenteuer in der modernen Naturwissenschaft und Kosmologie interessiert, kann sich aber auch den Multimediavortrag des Astrophysikers Rudolf Kippenhahn über das Leben der Sterne am 25.September anhören.
So richtig hoch hinaus und in die Sterne greifen können Urania-BesucherInnen aber vor allem während des Kongresses der Internationalen Weltraumfahrerassoziation ASE, die voraussichtlich im November 1991 steigen wird.
Spätestens dann wird der Mann im Mond nach Berlin kommen: Der Amerikaner Cunnigham will in einem Diavortrag von seinem Flug in Apollo 7 berichten und der sowjetische Kosmonaut Iwantschenkow von fünf Monaten im Weltraum.
Sehr viel irdischer sind zwei weitere Reihen in der Urania: die eine informiert über Landschaften und Kulturschätze in der Noch-DDR, die andere könnte man Politiker zum Anfassen nennen. In ihrem Rahmen treten unter anderem Walter Momper, Eberhard Diepgen, Ingrid Stahmer, Willy Brandt, Christian Schwarz- Schilling und Herta Däubler-Gmelin auf — die Termine sind dem kostenlosen Programmheft der Urania (Adresse: An der Urania 15-17, 1000 Berlin 30, Tel.249001) zu entnehmen. usche
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