Streik bei Bayer in Lima

■ Peru zahlt an Weltbank/ Nicaragua will privatisieren

Lima/Berlin (taz) — Mit einem offenen Brief haben die Beschäftigten von Bayer Industrial in Lima, einer 60prozentigen Tochter des bundesdeutschen Chemie-Riesen, einen zweitägigen Warnstreik begründet, der gestern zu Ende ging. In dem Schreiben werden Lohnanpassungen an die horrende Inflation (siehe taz vom 14. September), Vorschüsse auf Abfindungszahlungen, die Einhaltung tariflich vereinbarter Sozialleistungen und die Wiedereinstellung von acht Gewerkschaften gefordert, die 1989 mit dem Vorwurf, ärztliche Atteste gefälscht zu haben, entlassen worden waren. Der Prozeß um diese Entlassungen hat gerade begonnen.

Lima (afp) — Peru will vom 1.Oktober an die Rückzahlung seiner Schulden von rund 600 Millionen Dollar bei der Weltbank wieder aufnehmen. Staatschef Fujimori wollte nicht die Höhe der Rückzahlungssumme im Oktober nennen, doch sprach er von einer „gemäßigten“ Summe. Fujimori-Vorgänger Garcia hatte die Tilgung 1986 einstellen lassen, als Internationaler Währungsfonds und Weltbank Peru für „kreditunwürdig“ erklärten.

Managua (afp) — Die nicaraguanische Regierung will von Oktober an Aktien von staatlichen Betrieben und anderem Staatseigentum verkaufen, um die „wirtschaftliche Demokratie“ in die Wege zu leiten. Gegenwärtig wird mit Unterstützung von chilenischer Seite und multinationaler Organisationen geprüft, welche Unternehmen gänzlich oder teilweise privatisiert werden sollen.