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Stasiakten

■ Offener Brief

Nachstehenden Brief verstehe ich als Unterstützung der Besetzer in der Normannenstraße. [...]

Offener Brief an den

Ministerrat der DDR

Ministerium des Inneren

Mauerstraße 34-38, Berlin 1086

Anläßlich des Endes der Deutschen Demokratischen Republik beantrage ich die Herausgabe aller Akten der Staatssicherheit, die meinen Namen beziehungsweise meine Personenkennzahl tragen, an mich. Begründung:

1.Mir ist nicht bekannt, daß eine Institution der BRD Rechtsnachfolger der „Stasi“ beziehungsweise „Nasi“ und somit „rechtmäßiger“ Besitzer dieser Papiere ist.

2.Die in der Akte enthaltenen Informationen betreffen mich und müssen somit meiner Verfügungsgewalt unterliegen. Sie wurden widerrechtlich gewonnen und gesammelt. Im Interesse des Datenschutzes sind sie bei mir am besten aufgehoben.

3.Mein Briefverkehr wurde jahrelang überwacht. Dabei sind nicht wenige Briefe verlorengegangen, die ich auf diesem Wege wiederzuerlangen hoffe.

4.Ich habe durch eine Einflußnahme des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes erhebliche berufliche Nachteile erlitten. Dies nachzuweisen, ist mir nur mit oben genannten Unterlagen möglich.

Ich versichere, daß ich Personen, die an meiner Überwachung beteiligt waren, weder verbal noch körperlich angreifen werde. Sollte ich auf diesem Wege meine Akte nicht erhalten, erwäge ich eine gerichtliche Klage. Dr.med.Konrad Polak, Dresden

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