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Stelzenautobahn bringt die SPD durcheinander

■ UB-Ost: Nein, aber zur Stelze

Die SPD-interne Diskussionslage in Sachen „Stelzenautobahn“ in der Neustadt wird immer komplizierter. Nachdem der Vorstand des UB West die „Stelzenautobahn“ abgelehnt hatte und die teure Untertunnelung des Flughafens als Umgehungsstraße gefordert hatte und die „Landeskommission Verkehr“ sogar wieder für die Untertunnelung der Neuenlander Straße eintritt, liegt dem Parteitag des Unterbezirks Ost jetzt ein Leitantrag vor, in dem die „Stelzenautobahn“ doch wieder ins Gespräch gebracht wird. Zwar wird dort auch die Flughafenuntertunnelung in erster Priorität genannt, als dritte Möglichkeit taucht jedoch wieder die Stelzenautobahn auf.

„Der Antrag ist ein Kompromiß“, erklärte die UB-Ost-Vorsitzende Tine Wischer. Das SPD- interne Abstimmungsproblem hängt mit der Grenze zwischen den beiden Bremer Unterbezirken zusammen. Denn während der UB-West für die Neustadt zuständig ist, sind im UB-Ost die Ortsvereine von Obervieland und Huckelriede vertreten. Und die drängen darauf, daß ganz schnell eine neue Straße für den Schwerlastverkehr gebaut wird. Die Realisierung einer sehr teuren Tunnellösung, so fürchten die Obervieländer, könnte aber noch Jahrzehnte auf sich warten lassen.

Deshalb haben sich die Obervieländer SPD-Ortsvereine in einem abweichenden Antrag dafür ausgesprochen, die Entscheidung zwischen den verschiedenen Varianten der geplanten A 281 „unter Kostengesichtspunkten“ zu fällen — eine eindeutige Entscheidung für die „Stelzenautobahn“. Der UB-Vorstand setzte dagegen eine Formulierung durch, in der erst eine „Umweltverträglichkeitsprüfung“ Lösung entscheiden soll.

Wenn der UB-Ost am kommenden Dienstag sein Verkehrskonzept berät, dann werden auch Delegierte mitstimmen, die im Beirat Neustadt bereits gegen die Stelzenautobahn votierten. Denn die SPD-internen Grenzen decken sich nicht mit den Grenzen der Beiratsgebiete. Ase

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