Die Zeit der Geschenke ist vorbei

■ Eishockey: Preussen putzt Dynamo kräftig

Wieviele Eishockeyklubs verträgt die Stadt? „Zwei“, sagt Dieter Waschitowitz, Präsident des EHC Dynamo. „Wir haben doch alles doppelt“, sagt Hermann Windler von den Preussen, „Museen, Opern, Rathäuser.“ Schöne Worte. Die Branche ist nicht gerade auf Rosen gebettet. Windler: „Wir sind empfindliche Unternehmen.“ Stimmt. Die Pleiten der vergangenen Jahre sind zahlreich, und der Abstieg in die 2. Liga kommt fast schon dem endgültigen Garaus gleich. Nur wenige schaffen den Weg zurück. „They never come back“, auch im Eishockey. Dynamo und Preussen sind nun mal Konkurrenten, auf sportlichem wie auf finanziellem Gebiet.

Auch wenn die Zusammenarbeit bisher gut geklappt hat — sie bestand doch eher aus dem Goodwill der Westler. Doch jetzt geht's um Punkte, da ist die Zeit der Geschenke zu Ende. Am Freitag kam's gleich dicke: 0:12, ein volles Dutzend Tore setzte es für die Dynamos im Sportforum (Ergebnisse Seite 13). Die Machtfrage war eindeutig beantwortet. Sie haben ja beide „ganz unterschiedliche Zielsetzungen“ (Dynamo-Trainer- Nickel). Die Preussen wollen um die Meisterschaft mitmischen, Dynamo einfach die Klasse halten.

Bloß: „Die Leute gehen dahin, wo besser Eishockey gespielt wird“, sagt Preussen-Manager Metz. 3.800 waren's am Freitag — nicht ganz ausverkauft. Dynamo wird sich strecken müssen, wo schon die etablierten Preussen immer klagen. -thöm-