Intifada flammt wieder auf Israelischer Soldat verbrannt

Jerusalem (taz) — Schärfere Repressionsmaßnahmen gegen die Palästinenser des El-Bureij-Flüchtlingslagers im besetzten Gaza-Streifen wurden am Wochenende in Israel gefordert, nachdem dort am Donnerstag ein israelischer Soldat ermordet worden war. Der 46jährige Amnon Pomeranz war entgegen den Vorschriften mit einem Privatwagen allein in das Lager gefahren. Als er umdrehen wollte, fuhr er zwei palästinensische Jungen um, die schwer verletzt wurden. Daraufhin wurde das Auto umstellt, mit Steinen beworfen und angezündet. Der Soldat verbrannte. Über das Lager wurde daraufhin eine Ausgangssperre verhängt, der gesamte Gazastreifen zur „geschlossenen Militärzone“ erklärt. Fünf Geheimdienst-Teams verhörten vor allem jüngere Personen, bei Hausdurchsuchungen und Verhören wurden viele Lagerbewohner verprügelt und mißhandelt. Mehrere hundert Personen wurden verhaftet. Dem Roten Kreuz wurde der Zutritt zum Lager verweigert. Rechtsradikale israelische Politiker fordern jetzt, „das Flüchtlingslager dem Erdboden gleichzumachen“.

In Ost-Jerusalem wurden die Büros des israelischen Innenministeriums in Brand gesteckt, in der Jerusalemer Vorstadt Schuafat kam es zu scharfen Kämpfen zwischen palästinensischen Jugendlichen und schießender Grenzpolizei. In Tulkarem wurde ein israelischer Soldat durch einen Dolchstich verletzt. Eine Konferenz des palästinensischen Industriellenverbandes in Jerusalem wurde durch die israelischen Militärbehörden verhindert. a.w.