Autonome Großmutter

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Frauenkopf

Vor fast genau 133 Jahren, am 22. September 1957, wurde sie in Verden an der Aller geboren: Anita Augspurg, „Urgroßmutter“ der autonomen Frauenbewegung. Statt stickend und klavierspielend auf einen geeigneten Ehemann zu warten, flüchtete sie aus dem „Philisterland Verden“ in die Metropolen Berlin und München, wo sie zu einer der Führerinnen der „Radikalen“ in der deutschen Frauenbewegung wurde. Sie verehrte Kurt Eisner und Goethe, hatte sonst aber mit Männern nicht viel am Hut. Ihr äußeres Kennzeichen waren Kurzhaarschnitt, breitkrempiger Männerhut und Hosen — sehr zum Entsetzen ihrer Zeitgenossen.

Sie wurde die erste promovierte Juristin Deutschlands, Mitbegründerin des Frauenstimmrechtsvereins und Herausgeberin der Zeitschrift „Die Frau im Staat“. Schon Anfang 1923 forderte sie die Ausweisung Hitlers aus Bayern, wofür die Nazis sie auf ihre „scharze Liste“ setzten. Sie engagierte sich bis zu ihrem Tod in der pazifistischen Frauenfriedensbewegung. Anita Augspurg starb 1943 mit 86 Jahren in Zürich im Exil. asp