Zwischen Madrid und Rom

■ Die Mieten an Ost-Berlins teuersten Boulevards liegen im Bereich der Weltspitze/ Wird Chemnitz ebenso teuer wie Stockholm?

Ost-Berlin. Die Quadratmeterpreise für Ladenmieten in Toplagen erreichen schon heute in vielen DDR- Städten Weltniveau, schätzt das Institut der deutschen Wirtschaft (IdW) Köln ein. Wie aus einer Untersuchung des Instituts hervorgeht, ist die Ostberliner Citylage mit 250 Mark Monatsmiete schon in der oberen europäischen Preisklasse angesiedelt (siehe Graphik).

In Leipzig und Dresden müssen mit 160 Mark pro Quadratmeter Mietpreise aufgewendet werden, die nur unwesentlich unter den Spitzenlagen von Brüssel (180 Mark) oder Luxemburg (170 Mark) liegen. In Einkaufsstraßen von Magdeburg, Halle, Chemnitz, Erfurt und Gera hat der Ladenpächter mit Mietpreisen von 100 bis 120 Mark pro Quadratmeter zu rechnen. Das ist etwa ebensoviel wie in der Spitzenlage von Stockholm.

Die dem westlichen Niveau weitgehend angeglichenen Mietpreise sind nach Ansicht des Instituts Ausdruck sehr positiver Geschäftserwartungen sowie Indikator für günstige Wachstums- und Einkommensperspektiven, »selbst wenn dabei bisweilen die Preise überzogen sein sollten und nicht alle Blütenträume der Ladenvermieter reifen«. Aus dieser Studie sind keine Angaben für West-Berlin zu entnehmen.

Aus einer Untersuchung des Rings Deutscher Makler geht für »City und sonstige Hauptgeschäftslagen« West-Berlins ein Mietpreis von 80 bis 150 Mark pro Monat und Quadratmeter hervor. Dabei könne es jedoch, so der tröstende Hinweis der Industrie- und Handelskammer, in Einzelfällen auch auf 200 Mark kommen. Diese Zahlen sind jedoch nicht mit der Untersuchung des IdW zu vergleichen, da sie beispielsweise für Köln mit 280 Mark insgesamt zu anderen Ergebnissen kommt. sao/adn