Rettung mit Gysis Knete?

■ Volksbühne Ost — wie geht's weiter? Noch mal zu diesem D.R.A.M.A./ Gysis Vorschlag

Mitte. Im Rahmen ihres gestern in der taz besprochenen apokalyptischen Räuber-Programms hatte die Volksbühne auch zum Gespräch mit den höchsten Kulturdamen Berlins eingeladen. Frau Dr. Martiny, deren Liebe zum Tanztheater bekannt ist, sorgte für höhnische Heiterkeit mit der Bemerkung, durch ihren »bekloppten Gedanken« (bei dem sie beharrlich blieb) das Gespräch überhaupt in Gang gebracht zu haben. Ihre Amtskollegin Dr. Rusta setzt dagegen auf den kulturellen Wettbewerb, den auch zwei Volksbühnen in Berlin nur befördern könnten.

Nachdem die beiden mitgebrachten kulturpolitischen Sprecher von CDU und SPD die Veranstaltung zur Wahlkampftribüne umfunktioniert hatten und sich in der Aufzählung ihrer löblichen Aktivitäten überboten, wurde die Forderung nach einer definitiven Erklärung zum Bestand des Hauses immer dringlicher. Aber mehr als die besorgte Einsicht, dann müsse sie sich nach einem anderen Tanztheater umsehen, war aus Frau Martiny nicht herauszubekommen. (Wie wär's denn mit dem Reichstag?)

Anschließend gab's die Eröffnung einer Ausstellung des europaweit gesuchten Wehrdienstmuffels G.P. Adam. Und Gregor Gysi verriet, daß die PDS Mittel hätte, das Theater zu unterstützen. Man müßte nur einen bitterbösen, deftigen Brief gegen seine Partei an die Volkskammer richten, damit die Volksbühne nicht in den Geruch käme, PDS-nah zu sein. Anschließend könne man getrost mit PDS- Knete das Theater retten, wenn nicht ein Hauch von Verdacht hängenbleibe ... Fritz Viereck