Keine Klärung über Abriß oder Sanierung der Forster Straße 20

Kreuzberg. Die Besetzung des Seitenflügels in der Forster Straße 20 (die taz berichtete) beschäftigte am Dienstag abend in SO36 den dortigen Stadtteilausschuß. Der Schulleiter der Paul-Dohrmann-Schule, deren Pausenhof die etwa 200 Quadratmeter Fläche zugeschlagen bekommen soll, hielt ein flammendes Plädoyer für den Abriß. Er wurde darin vom Elternsprecher und dem Volksbildungsstadtrat unterstützt. Die Fläche sei vor allem für die angestrebte Ganztagsbetreuung nötig. Zuhörer wiesen darauf hin, daß ausreichend Grünanlagen — zum Beispiel der Treptower Park — im Ostteil der Stadt zur Verfügung stünden. Die zum Teil obdachlosen BesetzerInnen fragten, ob nicht die angrenzende Desinfektionsanstalt Fläche abgeben könnte. Die Baustadträtin ist zwar im Prinzip für den Erhalt des Wohnraums, kann aber kein Geld für die nötige Instandsetzung lockermachen. Zu finanzieren sei die Renovierung des völlig verwahrlosten Gebäudes sowieso nur über ein Selbsthilfeprojekt. Das streben auch die BesetzerInnen an. Sie werden auf jeden Fall in dem Gebäude bleiben. Dafür brauchen sie zunächst dringend Strom- und Wasseranschlüsse. Dem Einwand des Volksbildungsstadtrats, es gehe ja nur um vier Wohnungen, hielt eine Besetzerin entgegen, daß man schließlich irgendwo anfangen müsse. Bis zum 16. Oktober sollen alle Möglichkeiten überprüft werden. chrib