Pilze bleiben verseucht

■ Auch vier Jahre nach Tschernobyl warnen Experten

München (afp/taz) — Auch viereinhalb Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl warnen Experten noch immer vor dem Verzehr von Wildpilzen. Der Leiter des Münchner Energie- und Umweltbüros, Eckhard Kröger, wies am Mittwoch darauf hin, daß besonders Röhrlinge und Steinpilze auch heute noch mit 1.000 Bequerel pro Kilogramm strahlenverseucht seien. In extremen Gegenden wie etwa Bayern betrage die Verstrahlung bis zu 20.000 Bequerel. Daran werde sich auch in nächster Zeit nichts ändern. Wiesenpilze seien zwar meist weniger belastet, dennoch wiesen auch sie „eine gewisse Menge Radioaktivität“ auf.

Peter Weigert vom Bundesgesundheitsamt hält zwar den gelegentlichen Verzehr von Wildpilzen zwar für unbedenklich. Aber auch er warnte vor regelmäßigen Hauptmahlzeiten. Bei häufigem Verzehr von 200 bis 500 Gramm Pilz pro Person zweimal pro Woche „könnten toxikologische Werte überschritten werden“, warnte der BGS-Beamte.