Studenten sollen in Kasernen wohnen

Berlin. Das neue Semester steht vor der Tür und damit die alljährliche Frage nach genügend Wohnraum für die 7- bis 8.000 neuen StudentInnen. Wissenschaftssenatorin Barbara Riedmüller (SPD) und der Geschäftsführer des Studentenwerkes, Hans-Jürgen Fink, versuchten gestern diese Frage zu beantworten. Ausreichend Wohnheimplätze wird es erst mal nicht geben, da das Koalitionsziel von 13.200 Plätzen erst 1993 erreicht sein wird. Von den derzeit 7.350 Plätzen sind 385 neu. Sechs davon sind erstmals in Ost- Berlin. In den nächsten Jahren soll der Ostteil der Stadt stärker einbezogen werden. Auf der Wunschliste Riedmüllers stehen vor allem die Kasernen, die sie für Studierende umbauen lassen möchte.

Hilfe bei der Zimmersuche bekommt die Senatorin von den Bürgermeistern. Schwierzomper bitten auf einem Plakat um Privatzimmer, die unter der Telefonnummer 3112317 angeboten werden können. Dieses Jahr wird die Vermietung wegen der schlechten Haushaltslage nicht prämiert. Ohne die Prämie haben die Verantwortlichen aber auch keinen Einfluß auf die Mieten. Sie hoffen, daß die VermieterInnen von sich aus keinen Wucher betreiben würden. Da wohl nicht alle Studierenden sofort eine Bleibe finden werden, bietet die Senatorin eine Notunterkunft an. Ob es wieder eine Turnhalle sein wird, verriet sie nicht. Auf jeden Fall sollen die StudentInnen »nicht in Seifenkisten schlafen müssen«. chrib