Markthalle will im Herbst alle Segel setzen

■ Mit neuen Händlern und mehr Geld will das Projekt auf Konjunkturkurs / "DDR-Spezialitäten"

Markthallen-Manager Klaus Terasa will für sein Schiff eine neue Mannschaft anheuern. Nachdem die 40 Millionen-Investition im April vom Stapel direkt auf eine konjunkturelle Sandbank gelaufen war, werden jetzt noch einmal die Geldsegel gesetzt.

„Wir brauchen etwa zwei Millionen Mark für die Neugestaltung der Eingangshalle und für einen Marktplatz“, erläuterte Terasa die baulichen Veränderungen am Markthallenrumpf. Das Geld wird von den Investoren Korn, Korn und Arend zur Verfügung gestellt. Zusätzlich erwartet die neue Mannschaft erhebliche Konditionsverbesserungen: Die ersten drei Monate in der Markthalle sind mietfrei, danach fällt die Standgebühr gemessen am Preisniveau im April um 50 Prozent, auf 40 Mark pro Quadratmeter. Die Fünf- und Zehnjahresverträge haben eine Sonder-Kündigungsfrist nach einem Jahr.

Doch der Geldwind allein reicht nicht, um die festsitzende Markthalle wieder flott zu machen. Ein neuer Standmix, beispielsweise mit Spezialitäten aus der DDR, soll das „vorherige Überangebot an orientalischen Speisen“ ablösen. Bisher haben zehn Markthändler aus Rostock Interesse an einem Stand angemeldet. Für den 9.10. hat der Manager für künftige Händler einen „Tag der Offenen Tür“ organisiert. Dort sollen die letzten Zweifel vor einer Vertragsunterzeichnung aus dem Weg geräumt werden.

Das Management besteht auf einer soliden Finanzierungsgrundlage. „Ein großer Fehler war, daß die Markthalle vor der Eröffnung praktisch jeden genommen hat, der wollte“, hat Terasa aus der Vergangenheit gelernt. Die künftigen Händler werden per Bankauskunft überprüft.

Ende Oktober soll es dann soweit sein. Eine zweite Eröffnung soll täglich 4.000 bis 5.000 Kunden in die Halle strömen lassen und den 40-Millionen-Segler auf Brummkurs bringen. Begleitet wird der zweite Markthallenfrühling dann von einer breiten Werbekampagne im Bremer Regionalfernsehen, im Rundfunk und Zeitungen. Die Markthalle soll zudem mit speziellen Sonderangebots-Wochen locken.

Dazu werden die Händler aufgefordert, ihre Preisknaller mit der Marktleitung abzusprechen. Ein Zeitlimit für das neue Ziel hat sich das Management nicht gesetzt. Aber: „Wenn es diesmal wieder nicht klappt, dann wird Bremen in Zukunft keine Markthalle mehr haben“, meint Terasa. Markus Daschner